Hansa Rostock und Alemannia Aachen trennen sich 0:0

Nullnummer im Schnee: Hansa Rostock nimmt einen Punkt aus Aachen mit an die Küste

19. Februar 2012, von
Dichtes Schneetreiben sorgte für ziemlich irreguläre Platzverhältnisse bei der Partie zwischen Alemannia Aachen und Hansa Rostock
Dichtes Schneetreiben sorgte für ziemlich irreguläre Platzverhältnisse bei der Partie zwischen Alemannia Aachen und Hansa Rostock

„Das kann zum enormen Nachteil werden, wenn wir nicht so schnell wie möglich wirklich die Plätze freibekommen“, schimpfte Hansas Cheftrainer Wolfgang Wolf am Freitag noch über die schlechten Trainingsbedingungen vor dem Auswärtsspiel gegen Alemannia Aachen. Und doch wären die schneebedeckten Trainingsplätze fast die ideale Vorbereitung auf die heutige Begegnung im Aachener Tivoli gewesen.

Die wohl schwierigste Entscheidung hatte der Unparteiische Markus Wingenbach nämlich schon vor Spielbeginn zu treffen: Anpfeifen oder nicht? Bei Temperaturen um den Nullpunkt und heftigem Schneetreiben sah es anfangs nicht danach aus, dass die Partie zwischen Hansa Rostock und Alemannia Aachen heute stattfinden kann.

Alemannia Aachen gegen Hansa Rostock: Schwierige Platzbedingungen
Alemannia Aachen gegen Hansa Rostock: Schwierige Platzbedingungen

Auch wenn die 14.178 Zuschauer im Stadion, darunter etwa 1.000 Hansa-Anhänger, enttäuscht gewesen wären, stand doch im Vordergrund, dass sich keiner der Profis auf dem Platz verletzt. Mit 40-minütiger Verspätung konnte das Spiel dann starten und die gute Nachricht vorweg: Verletzt hat sich niemand.

Ab 14:10 Uhr rollt endlich der Ball in Aachen – mehr oder weniger gut. Die Spielbedingungen müssen doch eher als irregulär eingestuft werden. Beide Mannschaften haben mit dem Platz so ihre Probleme, zielgenaue Pässe und schöner Kombinationsfußball sind bei diesen Bedingungen nahezu unmöglich.

Hansa Rostock gegen Alemannia Aachen: Hohe und lange Bälle bestimmten das Spiel auf dem schlechten Platz
Hansa Rostock gegen Alemannia Aachen: Hohe und lange Bälle bestimmten das Spiel auf dem schlechten Platz

Hohe, lange Bälle und Standards dominieren das Spiel. Nach einer Ecke kommt Marek Mintal in der 8. Minute zum Schuss, Timo Achenbach kann diesen jedoch abwehren. Auf der Gegenseite ist es drei Minuten später Freddy Borg, dessen Klärungsversuch fast ins eigene Netz trifft – bezeichnend für die widrigen Bedingungen auf dem Rasen.

Wenn der Ball auf dem Grün nicht rollt, probiert man es, klar, per Kopf. Nach einem Freistoß und einer Kopfballstafette (Tobias Feisthammel, Albert Streit, Stephan Gusche und wieder zurück zu Feisthammel) landet das Leder jedoch direkt in den Armen von Hansa-Schlussmann Kevin Müller (21. Minute).

Die vielleicht spannendste Situation des Spiels bekommen die Zuschauer kurz vor der Halbzeitpause zu sehen. Nach einem misslungenen Klärungsversuch von Gusche hat Aachens Stürmer Benjamin Auer plötzlich freie Bahn. Kevin Müller kommt aus dem Kasten und bringt Auer im Strafraum zu Fall. Eigentlich ein klarer Elfer, doch Schiri Wingenbach pfeift nicht (41. Minute).

Echte Torchancen blieben heute zwischen Hansa Rostock und Alemannia Aachen Mangelware
Echte Torchancen blieben heute zwischen Hansa Rostock und Alemannia Aachen Mangelware

Kurz vor Ende der ersten 45 Minuten zeigt sich die Sonne in Aachen und Youngster Edisson Jordanov hat noch eine gute Chance für die Rostocker, sein Flachschuss aus knapp 20 Metern streicht jedoch am rechten Pfosten vorbei. So verabschieden sich die Teams mit dem Stand von 0:0 in die Pause.

Die Bedingungen zeigen sich in der zweiten Hälfte etwas besser, auch wenn der Rasen weiterhin rutschig ist und Torszenen Mangelware bleiben. Die ersten Möglichkeiten haben die Rostocker. In der 56. Minute misslingt Borg ein Schuss von der Strafraumgrenze, eine Minute später kann sich Jordanov im Strafraum durchsetzen, spielt zu Mintal, der das Leder per Querpass auf den frei stehenden Perthel spielt. Doch der Ball verspringt – wen wundert es, bei diesen Platzverhältnissen!

Albert Streit (Alemannia Aachen) im Duell mit Hansa-Kapitän Sebastian Pelzer (rechts)
Albert Streit (Alemannia Aachen) im Duell mit Hansa-Kapitän Sebastian Pelzer (rechts)

Auf der Gegenseite ist es Streit, der nach einem Abwehrfehler in der 58. Minute gefährlich in den Rostocker Strafraum dringt. Kevin Müller kann die Situation jedoch gerade noch mit den Fingerspitzen bereinigen.

Nach einem Freistoß wird es in der 72. Minute wieder im Strafraum der Hausherren gefährlich. Den Kopfball von Gusche hält Aachens Schlussmann Boy Watermann jedoch problemlos. Tore bekommen die Zuschauer auch in der Schlussphase nicht mehr zu sehen, es bleibt – wie im Hinspiel – beim 0:0.

Albert Streit (Alemannia Aachen) im Duell mit Timo Perthel (Hansa Rostock)
Albert Streit (Alemannia Aachen) im Duell mit Timo Perthel (Hansa Rostock)

In einer ausgeglichenen, aufgrund der Platzverhältnisse jedoch insgesamt schwachen Partie kann die Hansa-Kogge einen wichtigen Punkt im Kampf gegen den Abstieg erringen. Nachdem die Ingolstädter heute gegen Fürth ebenfalls einen Punkt erkämpfen konnten, bleiben die Rostocker vorerst allerdings auf dem letzten Tabellenrang, mit zwei Punkten Rückstand auf den Relegationsplatz und drei Zählern bis zum rettenden Ufer.

Weiter geht es für Hansa Rostock bereits in fünf Tagen. Am Freitag um 20 Uhr ist im Kellerkampf der direkte Tabellennachbar FC Ingolstadt 04 in der DKB-Arena zu Gast. Dann können die Rostocker den Gästen die ungeliebte Rote Laterne mit auf die Heimreise geben.

Tore:
keine

Aufstellung, FC Hansa Rostock:
Kevin Müller (Torwart)
Marek Janecka, Matthias Holst, Stephan Gusche, Sebastian Pelzer
Robert Müller, Michael Wiemann
Edisson Jordanov (Tom Weilandt, ab 83. Minute), Marek Mintal, Timo Perthel
Freddy Borg

Fotos: Andreas Steindl

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