Geparden-Nachwuchs im Rostocker Zoo
Die vier Rostocker Geparden-Babys besuchen mit ihrer Ersatzmama den Tierarzt und zeigen sich erstmals der Öffentlichkeit
6. September 2010, von Stefanie
„Wie ein Sack Flöhe“, beschreibt Ellen Hinz ihre kleinen Schützlinge. Seit Anfang August kümmert sich die Tierpflegerin um die vier Geparden-Babys, die im Juli im Rostocker Zoo geboren wurden. Seit ihre Mutter Tiha an plötzlichem Nierenversagen starb, zieht Ellen Hinz die vier jungen Raubkatzen in ihrem Haus mit der Flasche auf.

Ein Fulltime-Job: Alle zwei Stunden am Tag und nachts alle drei bekommen die Geparden-Babys die Flasche. Sind alle vier Katzen, zwei Männchen und zwei Weibchen durch, beginnt das Spiel von vorn. Seit einer Woche wird den Raubtieren auch schon durchgedrehtes Fleisch angeboten.
Die Tierpflegerin hat bereits Erfahrungen mit Handaufzuchten von Großkatzen. Schon der Rostocker Schneeleopardennachwuchs wurde von ihr in den ersten Lebensmonaten mit der Flasche versorgt.

„Das Temperament ist anders“, sagt sie über die Unterschiede zwischen den Katzenarten. „Geparden sind die schnellsten Landraubtiere und das merkt man den kleinen auch schon an.“ Austoben dürfen sich die kleinen Geparde bei schönem Wetter in ihrem Garten. Aber Vorsicht ist dabei noch immer geboten. Denn das Immunsystem der Jungtiere ist noch nicht voll entwickelt und daher sehr empfänglich für Infektionen.

Um ihren Gesundheitszustand zu überprüfen, gehören deshalb regelmäßige Besuche beim Tierarzt zum Alltag der Geparden-Babys.
Heute war es wieder so weit. Am Vormittag hatten die vier einen Termin bei Dr. Jens-Christian Rudnick in der Rostocker Tierklinik. Die Presse und die Paten der Geparde waren ebenfalls eingeladen, um den Nachwuchs in Augenschein zu nehmen.

Jens-Christian Rudnick zeigte sich zufrieden mit der Entwicklung der vier jungen Geparde. „Alle sind gut bei Sache und quicklebendig. Es gibt keine Anzeichen für Probleme“, fasste er die vorangegangene Untersuchung zusammen.
Auch Zoodirektor Udo Nagel freute sich, dass der Geparden-Nachwuchs wohlauf ist. „Das ist eine große Leistung. Normalerweise bringen Geparde in der Natur nur ein bis zwei Jungen zur Welt“, wies er stolz hin. Mit ursprünglich fünf Jungtieren gelang den Geparden-Eltern, Mutter Tiha und Vater Xenos, ein großer Wurf im Rostocker Zoo. Ein Jungtier und die Mutter sind jedoch gestorben.
Eines der beiden Weibchen heißt bereits so wie seine Mutter Tiha. Für seine Schwester und seine beiden Brüder werden jetzt afrikanisch klingende Namen gesucht. Vorschläge können noch bis zum 1. Oktober beim Rostocker Zoo eingereicht werden.