Buchvorstellung „Die Spatien“ bei Weiland

Eine Sammlung unveröffentlichter Texte Kempowskis

15. Dezember 2009, von
Buchvorstellung der Spatien bei Weiland
Buchvorstellung der Spatien bei Weiland

Am frühen Montagnachmittag lud die Weiland-Buchhandlung in der Kröpeliner Straße zu einer Buchpremiere ein. Das hatte auch einen guten Grund, kommt dieses Buch doch sowohl was Inhalt als auch Verlag angeht direkt aus Rostock.

Bei dem besagten Buch handelt es sich um „Die Spatien“, einen Sammelband von bisher unveröffentlichten Texten von und über den Rostocker Schriftsteller Walter Kempowski. Der ungewöhnliche Titel dieses Buches kommt von dem Wort „Spatium“, lateinisch für Zwischenraum.

Vorgestellt wurde es von Katrin Möller-Funk, die als wissenschaftliche Mitarbeiterin im Kempowski-Archiv Rostock arbeitet und direkt an dem Buch beteiligt war. Die beiden Herren Redieck und Schade, deren gleichnamiger Verlag das Werk herausgibt, waren ebenfalls anwesend und für Fragen sowie Lob und Kritik offen.

Die Spatien
Die Spatien

Bisher sind bereits vier „Spatien“ herausgegeben worden, die sich weltweit großer Beliebtheit erfreuten und als Einzelbände meist vergriffen waren. Daher entstand die Idee, aus den bisher erschienenen Teilen einen großen Sammelband zu machen. Matthias Redieck betont allerdings, dass dieses Werk nicht als bloßer Verkaufsschlager dient, sondern den Leser vor allem erfreuen soll.

Das erste Heft der „Spatien“ entstand 2005 und seitdem erscheinen sie einmal im Jahr. Bisher gab es bei den Heften kaum Veränderungen, dies soll sich ab der nächsten Ausgabe aber ändern. Es wird nicht nur einen neuen Aufbau geben, der Inhalt wird sich auch vermehrt der Forschung zuwenden und es sollen erstmals Texte von Kempowskis Bruder Robert abgedruckt werden.

Katrin Möller-Funk liest aus den Spatien
Katrin Möller-Funk liest aus den Spatien

Wichtiger Bestandteil, der den Büchern noch einen besonderen Charme verleiht, waren bisher die Lebenserinnerungen der Mutter Margarethe. Aber auch viele historische Fotografien der deutschen Hansestädte und auch von Kempowski selbst erfreuten die Leser. Diese Fotos stammen aus Privatarchiven und zum größten Teil von der Akademie der Künste in Berlin. Auch die Texte anderer Autoren wurden für das Buch kostenlos zur Verfügung gestellt.

„Die Spatien zeigen, wie wichtig es ist, Archivmaterial nicht nur zu verschließen, sondern der Öffentlichkeit zugänglich zu machen“, so Katrin Möller-Funk. Im Archiv gäbe es noch viele schöne Texte, aus denen sich „Spatien“ zusammenstellen ließen, „es wird weitergehen“.

Anlässlich seines Todestages am 5. Oktober sind fürs nächste Jahr in Rostock Kempowski-Tage geplant, die den Schriftsteller noch einmal würdigen sollen.

Schlagwörter: Buch (76)Kempowski (15)Literatur (189)Weiland (43)

Neueste Artikel