„Wechsel“ – 24-Stunden-Ausstellung in der Frieda 23
Kunstschule Rostock zeigt 12 Künstler in 2 Boxen im Wechsel
16. Mai 2011, von Stefanie
Den Wert durch Verknappung erhöhen. Dieses ökonomische Prinzip will nun auch die Kunstschule Rostock im Rahmen ihrer Ausstellungsreihe GALERIE anwenden. Ob die darin gezeigten Exponate die künstliche Wertsteigerung überhaupt nötig haben, könnt ihr selbst vom 27. Mai ab 19 Uhr bis sieben Uhr abends des darauffolgenden Tages beurteilen.
Nach „Still“ und „Jazz“ – den beiden thematischen Ausstellungen der Kunstschule in den letzen beiden Jahren – wurde das Konzept noch einmal komplett umgekrempelt, erklärt Geschäftsführerin Simone Briese. Nur 24 Stunden ist die Ausstellung in der Frieda 23 geöffnet.

Die Kunstwerke und Videos sowie die musikalischen und literarischen Beiträge der insgesamt 12 Künstler werden jedoch nicht ständig gezeigt. Zu den besten Besuchszeiten halbstündlich, später auch in größeren Abständen, wechselt die Ausstellung eines Künstlers. „Dann kommt der nächste Künstler mit der nächsten Ausstellung“, erklärt Kurator Matthias Dettmann das Konzept der diesjährigen Galerie. Die Reihenfolge, in der die Werke von Markus Vater, Judith Sigmund, TO Helbig, Hinrich Brockmöller, Ines Brands, Schinkenmacher, Josef A.Kutschera, Philipp Bobrowski, Kathrin Jacobs präsentiert werden, wurde dramaturgisch so ausgeklügelt, dass die Künstler auch Bezug aufeinander nehmen, erklären die Organisatoren.
An der Schlaf- und der Frühstücksperformance am Samstagmorgen zwischen drei und zehn Uhr werden gleich mehrere Künstler beteiligt sein. Ob hier aus menschlichen Grundbedürfnissen ein Kunstwerk entsteht oder es sich um eine simple Ruhepause handelt? Die Besucher, denen das Haus die ganze Nacht offen steht, dürfen gespannt sein.

Das Ganze wird sich im Wesentlichen in zwei Holzboxen im unteren Flur der Kunstschule in der Friedrichstraße abspielen. Durch den permanenten Wechsel wird selbst der Umbau zur Performance, so Dettmann.
„Wechsel“ lautet passenderweise der Titel der diesjährigen Kunstaktion. Es gehe um das Temporäre, das in der bildenden Kunst grundsätzlich ein Thema sei, begründet Simone Briese den thematischen Schwerpunkt. Nicht nur im Kommen und Gehen der Präsentationen, auch innerhalb ihrer einzelnen Ausstellungen werden sich die Künstler mit dem „Wechsel“ auseinandersetzen.
Aber seht und hört selbst, was sie aus diesem Thema gemacht haben. Ihr habt nur eine Nacht. Dann ist es weg.