Drei neue Parkhäuser in Warnemünde bis 2021?
Bereits bis zum nächsten Sommer möchte Oberbürgermeister Claus Ruhe Madsen zwei bis drei neue Parkhäuser in Warnemünde bauen, um das Seebad vom Parksuchverkehr zu entlasten
12. August 2020, von Olaf
Zwei bis drei neue Parkhäuser soll es schon im nächsten Sommer in Warnemünde geben, wenn es nach Oberbürgermeister Claus Ruhe Madsen geht. „Ich gebe gerade Gas bei dem Thema“, drängt Madsen auf eine schnelle Lösung und hat das kommunale Wohnungsunternehmen Wiro bereits mit der Planung beauftragt. „Wenn wir richtig schnell sind, sind wir nächsten Sommer fertig“, habe ihm die Wiro signalisiert. Auch wirtschaftlich wäre der Bau kein Problem. Eine kommunale Gesellschaft würde sich „ein Loch in den Bauch freuen“, wenn wir das beschließen, spielt Madsen auf die Wiro und ihr Tochterunternehmen „Parkhaus Gesellschaft Rostock“ an.
Die vielen Autos, die in der Saison in Warnemünde an einem vorbeifahren, „das hat mit einem Seebad nichts mehr zu tun“, beschreibt der Verwaltungschef das Problem. Warnemünde habe nicht annähernd die Stellflächen, die es brauche. Trotz guter Bahnanbindung würde ein Großteil der Urlauber mit dem eigenen Fahrzeug anreisen. „Wir können aber nicht sagen, wir machen Warnemünde autofrei und haben keine Parkplätze“, betont Madsen. Daher sollen an der Stadtautobahn zwischen Aral-Tankstelle und Rewe, zwischen Kreuzfahrtterminal und Bahngleisen sowie auf dem Parkplatz an der Jugendherberge drei neue Parkhäuser entstehen.
Der Ortsbeirat Warnemünde hingegen wollte derartige Insellösungen in der Vergangenheit immer vermeiden und Ortseingang, Mittelmole sowie den Bereich rund ums ehemalige Werftbecken ganzheitlich betrachten. „Meine Intention ist nicht, vorschnell Standorte von Parkhäusern festzulegen“, entgegnete der Ortsbeiratsvorsitzende Werner Fischer (Die Linke) und wünschte sich ein ganzheitliches, intelligentes Mobilitätskonzept.
„Das nächste, was ich ihnen anbieten werde, ist eine intelligente Verkehrsführung, damit möglichst wenig Autos in Warnemünde unterwegs sind“, versprach das Stadtoberhaupt, doch erstmal wolle er ein Angebot schaffen. „Wir können das umsetzen und das Problem jetzt lösen oder wir können es noch zehn Jahre diskutieren“, so Madsen.
Jobst Mehlan (Rostocker Bund) warf ein, dass das stadteigene Grundstück an der Stadtautobahn als Sondergebiet Technologie/Wissenschaft ausgewiesen wurde und für die Erweiterung des gegenüberliegenden Technologiezentrums vorgesehen sei. Laut Madsen verfüge die Stadt hier jedoch über ein eigenes Grundstück, das fürs Parkhaus genutzt werden kann.
Wie autofrei oder -arm das Seebad tatsächlich einmal wird, steht noch nicht fest. Lieferverkehr und Anlieger werden selbstverständlich weiterhin in den Ortskern fahren dürfen, versicherte Madsen. Erstmal soll der Parksuchverkehr in Warnemünde entfallen. Zum Konzept gehören auch Elektrobusse, die die Urlauber im Shuttleverkehr leise und umweltfreundlich von den Parkhäusern ins Ortszentrum und an den Strand bringen.