„Rallye Fernost“ im Marine Science Center
Nachwuchsjournalisten sind ostdeutschen Hochschulen und Seehunden auf der Spur
26. Mai 2010, von Stefanie
Noch ist es ruhig im Marine Science Center im Yachthafen Hohe Düne an diesem Nachmittag.
Die Seehunde genießen die Sonne oder schwimmen entspannt um den Ausflugsdampfer „Lichtenberg“ herum, der zu einer Robbenforschungsstation umgebaut wurde.
Kurze Zeit später nähert sich eine Gruppe junger Leute von der Mole.
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Es sind die Nachwuchsjournalisten Anaïs, Janina, Katharina, Kimberly, Laura und Pascal. Alle stammen aus den alten Bundesländern und wollen nun mithilfe der „Hochschulinitiative Neue Bundesländer“ auf der „Rallye Fernost“ die Hochschulen in Mecklenburg Vorpommern und Brandenburg erkunden und darüber berichten.
Dafür haben sie sich erfolgreich mit kreativen Texten und Videos um einen Platz im Rallye-Team beworben. Nun stehen sie als „Team Rot“ im Wettstreit mit drei weiteren Teams, deren Entdeckungstour durch die Neuen Bundesländern parallel startet.
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Die erste Station für das Team Rot ist die Universität Rostock. Nachdem am Vormittag schon ein Interview abgedreht wurde, steht nun „Wettrobben“ auf dem Plan.
Was sich dahinter verbirgt, erklärt Professor Dr. Guido Dehnhardt, Leiter der Forschungseinrichtung: „Wir beschäftigen uns mit der Frage, wie sich Meeressäuger, vor allem Seehunde, orientieren. Wir erforschen ihre Sinnessysteme und Informationsverarbeitung.“
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In einem Experiment sollen die 16- bis 20-jährigen Schüler anschließend die hydrodynamische Spurenverfolgung der Seehunde kennenlernen. Ausgestattet mit Neoprenanzügen geht es dafür ab ins Wasser zu den Tieren.
Vorher gibt es noch eine Einweisung durch die Biologin Nele Gläser: „Seehunde sind Raubtiere. Wie Hunde können sie beißen. Aber wenn ihr die Tiere nicht beunruhigt, wird nichts passieren.“
Als Erstes sind Pascal und Anaïs an der Reihe. Das 10 Grad Celsius kalte Wasser löst bei ihnen einen kleinen Schock aus, aber schnell verharren sie regungslos und warten auf den Seehund Henry.
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Alles wird für das Experiment vorbereitet. Nele Gläser stülpt dem Seehund Henry eine Maske und Gehörschützer auf. So kann er nicht sehen und hören, wie der Physiker Lars Miersch unter Wasser eine Spur zu einem der Fernostreporter legt, die der Seehund anschließend nur mithilfe seiner hochsensiblen Barthaare verfolgen soll. Das Experiment funktioniert. Die Teilnehmer sind begeistert, der Seehund auch.
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Bevor die beiden aus dem Wasser steigen, verteilt Henry noch einen dicken Knutsch an Pascal und Anaïs. „Das war richtig, richtig cool“, schwärmt die Zehntklässlerin aus Niedersachsen: „Eine wirklich besondere Erfahrung.“
„Und wie war der Knutsch?“ fragt die Kamerafrau vom Team, die alles aufzeichnet. „Ja, aus Henry ist zwar kein Prinz geworden, aber ich würde ihn trotzdem mitnehmen. Platz in der Badewanne gibt es noch“, lacht Anaïs.
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Auch für Pascal aus Nordrhein-Westfalen ist es ein ungewöhnliches Erlebnis. Trotzdem kommt ein Biologiestudium für ihn wohl nicht in Frage. Biochemie ist nicht so sein Ding. Er sieht seine berufliche Zukunft im Bereich der Medien. Sein Traum wäre es Filmregie zu studieren, vielleicht sogar in Potsdam.
Für ihn sind die ostdeutschen Hochschulen wegen ihres interessanten Studienangebots reizvoll. „Ein großer Vorteil ist auch, dass keine Studiengebühren erhoben werden“, weiß der 20-Jährige.
In den nächsten Tagen werden die sechs Nachwuchsjournalisten noch Gelegenheit haben die Fachhochschulen in Stralsund und Eberswalde zu begutachten. Ihre Erlebnisse können Internetnutzer auf der Website http://www.studieren-in-fernost.de/rallye/ mitverfolgen und für das beste Team abstimmen.
Am Samstag findet schließlich die Abschlussveranstaltung in Potsdam statt, wo alle Teilnehmer der „Rallye Fernost“ aufeinandertreffen und das beste Team gekürt wird.