10. Warnemünder Sandwelt entsteht am Pier 7
Internationale Künstler bauen Sandkulpturen bei Karls am Kreuzfahrtterminal Warnemünde
20. April 2019, von Stefanie
Japan, Australien, Dänemark, Kalifornien und zwischendurch Warnemünde – Marielle Heessels baut auf der ganzen Welt Sandskulpturen. In den nächsten zehn Tagen wird eines ihrer Kunstwerke am Pier 7 entstehen.
„Es wird der fliegende Holländer, der geisterhaft aus dem Nebel auftaucht“, erzählt die Niederländerin. Die ersten Spatenstiche sind getan. Am Morgen war der Beginn der Arbeit zur 10. Warnemünder Sandwelt mit einem Glas Sekt begossen worden. Das steht noch auf dem eckigen Sandhügel, während die Bildhauerin die ersten groben Formen im oberen Bereich herausschält. Zwischendurch fällt ihr Blick immer wieder auf ein Tablet, um die Entwicklung mit der Vorlage zu vergleichen.

So weit ist Andrius Petkus noch nicht. Er feilt noch an seiner Skizze, nimmt dafür noch einmal Maß. Der Litauer hat sich schon oft an der Warnemünder Sandwelt beteiligt. In diesem Jahr, das wie Karls Eiswelt unter dem Motto „Komm ins Land der Phantasie“ steht, will er die versunkene Stadt Atlantis im Sand wieder auferstehen lassen.
Bereits auf der Anfahrt hat sich der Bildhauer, der auch mit Eis, Holz und Metall arbeitet, darüber den Kopf zerbrochen, was er mit dem Sand alles machen kann. Jetzt vor Ort will er sein Konzept noch einmal ändern, den Sand erforschend Neues ausprobieren. Das will er mit dem künstlerischen Leiter Othmar Schiffer-Belz noch abstimmen. Der ist an diesem sonnigen Karfreitag ein gefragter Ansprechpartner – nicht nur für die Künstler, sondern auch für die zahlreichen Besucher, die das Treiben an den Sandhügeln am Fuße des Kreuzfahrtschiffes MSC Poesia interessiert beobachten.
„Die Bilder von der Sandwelt gehen um die Welt“, erzählt er mit einem zufriedenen Blick auf die vergangenen neun Sandskulpturenausstellungen von Karls. Sie gehört einfach zu Warnemünde. Für die Kreuzfahrttouristen ist sie die erste Attraktion, wenn sie von Bord kommen.

Das habe sich herumgesprochen. „Die Künstler, die wir hier haben, sind schon die Weltbesten. Ich bin froh, dass wir sie im Team haben, die hier aber auch Konkurrenten sind.“ Sieben international erfolgreiche Künstler aus sechs Ländern konnte er an die Warnowmündung holen. Sieben Skulpturen mit unterschiedlichen künstlerischen Handschriften werden sie in den nächsten Tagen fertigstellen. Vom Meeresgott Poseidon, über Seeschlangen mit Sirenen bis zu einer Szene aus Jule Vernes Klassiker „2000 Meilen unter dem Meer“ decken sie das maritime Themenspektrum ab. Dafür wurden noch einmal drei Lkw frischer Sand herangeschafft. Insgesamt stehen den Künstlern 300 Tonnen zur Verfügung.
Bis zum 3. November können sich die Besucher die kostenfreie Sandskulpturenausstellung ansehen.