Hansa Rostock bei Preußen Münster zu Gast
Kann die Hansa-Kogge beim Gastspiel in Münster den Schwung vom letzten Heimsieg mitnehmen?
1. November 2013, von Marc
Ein kleiner Befreiungsschlag gelang Hansa Rostock am letzten Samstag mit dem Heimsieg gegen den Halleschen FC. Ob es der Beginn einer Trendwende war, werden die nächsten Spieltage zeigen – zumindest vorerst sind die Diskussionen um Cheftrainer Andreas Bergmann verstummt. Mit einer Liquiditätslücke von rund einer Million Euro und drohenden Punktabzügen dürfte es für Vorstandschef Michael Dahlmann und den neuen Finanzchef Christian Hüneburg jedoch auch abseits des Spielfeldes genug zu tun geben.
Im Freitagsspiel trifft Hansa Rostock heute auf den SC Preußen Münster. Mit nur einem Punkt Abstand auf den Relegationsplatz schnupperte man in Münster in der letzten Saison fast schon Zweitligaluft. Und so galt der SC Preußen vor dem Drittligaauftakt als heißer Aufstiegsaspirant. Doch der Saisonstart verlief mehr als turbulent. Die Münsteraner, die mit dem neuen Coach Ralf Loose bereits einen Trainerwechsel hinter sich haben, stehen mit 15 Punkten derzeit nur auf dem 17. Tabellenrang. Nach zwei überzeugenden 4:0-Siegen gegen Chemnitz und Dortmund musste sich Münster am letzten Spieltag in Darmstadt mit 0:4 geschlagen geben.
Mit 24 erzielten Saisontreffern (Hansa: 15) gehört die Offensive immerhin zur torgefährlichsten der gesamten Liga. „Personell eine starke Mannschaft, keine Frage, gerade in der Offensive haben sie immer wieder und gerade in den letzten Spielen gezeigt, welche Qualität sie da haben können“, möchte auch der Hansa-Coach den heutigen Gegner nicht unterschätzen. Vor allem, so Bergmann, hätte der SC Preußen das, was Hansa noch fehlt: „viele erfahrene Spieler“.
Verstecken solle sich seine Mannschaft trotzdem nicht. Zu verhalten zu sein und nur irgendwelche Dinge vermeiden wollen, sei die falsche Einstellung, so Bergmann. „Wir wollen attackieren und wir wollen versuchen, unsere Idee vom Fußball umzusetzen.“
Besonders bei Milorad Pekovic, der im Halle-Spiel Gelb-Rot sah, tut es weh, dass er jetzt seine Sperre absitzen muss, so Andreas Bergmann. Mehr in die Verantwortung nehmen möchte der Hansa-Trainer daher in der Schaltzentrale Leonhard Haas. Er sei zwar manchmal noch etwas zurückhaltend, aber „von seiner Erfahrung und Klasse kann er das.“
Neben Pekovic fällt Halil Savran nach seinem im Training zugezogenen Augenhöhlenbruch für mehrere Wochen aus und auch der etatmäßige Kapitän Sebastian Pelzer ist nach seiner im Stuttgart-Spiel zugezogenen Fußverletzung noch nicht wieder fit. „Da fehlt der Mannschaft relativ viel Erfahrung und da müssen wir kucken, wie wir damit umgehen.“
Neben Johan Plat und Nikolaos Ioannidis, der gestern das erste Mal in dieser Woche wieder trainieren konnte, gehört auch Robin Krauße in Münster zum Kader. Aber auch Manfred Starke, „ein Spieler, der sehr schnell ist, sehr geradlinig, mit sehr gutem Schuss“ und Mustafa Kucukovic, der „seine Leistung zeigen muss“ sind für Andreas Bergmann Optionen in der Offensive.
Anpfiff zum Flutlichtspiel im Preußenstadion an der Hammer Straße ist heute um 19:00 Uhr. Beim bislang einzigen Gastspiel in Münster musste sich die Hansa-Kogge im letzten Jahr trotz früher Zwei-Tore-Führung mit 2:5 geschlagen geben.