Strukturkonzept Warnemünde wird fortgeschrieben
Die Fortschreibung des Strukturkonzepts Warnemünde soll mit einer Aktiv-Ausstellung im September Fahrt aufnehmen, anschließend folgt der Beteiligungsprozess für die Mittelmole
15. Juli 2020, von Olaf
Nach der Corona-Zwangspause soll die Fortschreibung des Strukturkonzepts für Warnemünde wieder Fahrt aufnehmen. Wir war in den letzten Monaten nicht untätig und so stehe man jetzt in „geballter Aufstellung“ parat, um nach der Sommerpause intensiv in die Diskussion mit den Einwohnern zu gehen, kündigte Wolfgang Oehler vom beauftragten Büro für Stadt- und Regionalentwicklung (BSR) gestern Abend auf der Ortsbeiratssitzung an.
Strukturkonzept als städtebauliche Rahmenplanung
Städtebau und Ortsbild, Verkehr und Mobilität, Wirtschaft und Gewerbe, Tourismus und Kreuzschifffahrt, Wohnen, Infrastruktur sowie Klima- und Umweltschutz – das Strukturkonzept soll viele Punkte unter einen Hut bringen und als Selbstverpflichtung für die Verwaltung dienen, wie sich das Seebad in den nächsten 15 bis 20 Jahren entwickeln soll. Für Oehler ist es die große Klammer um all die Punkte, die die verschiedenen Interessenlagen bündelt.
Die erste Fassung des Strukturkonzepts entstand 2011, im Oktober 2015 beschloss die Bürgerschaft seine Fortschreibung. Nach zwei Jahren kam die Arbeit ins Stocken – vor allem wegen unvereinbarer Differenzen zur Bebauung der Mittelmole. Nachdem Oberbürgermeister Claus Ruhe Madsen einen Neustart für das Filetstück ausrief, wird seit Februar auch wieder am Strukturkonzept Warnemünde gearbeitet.

Aktiv-Ausstellung im Gemeindehaus Warnemünde
Vom 6. bis zum 15. September ist im Gemeindehaus am Kirchenplatz Warnemünde eine Aktiv-Ausstellung geplant, kündigte Oehler an. Die Ausstellung soll zeigen, wo man stehe, bei welchen Punkten bereits ein Konsens besteht und welche Ziele noch diskutabel sind. Ausdrücklich fordert er die Warnemünder auf, ihre Fragen, Wünsche und Vorstellungen einzubringen. Unterlagen sollen möglichst rechtzeitig per E-Mail oder Post eingereicht werden. Die Ausstellung soll auch online verfügbar sein.
Noch im Juli soll die Ortsteil-Info an die Haushalte in Warnemünde und Diedrichshagen verteilt und an zentralen Treffpunkten ausgelegt werden. Das Heft informiert darüber, wie die Fortschreibung des Strukturkonzeptes in den nächsten Monaten weitergeht.
Für den Ortsbeirat wünschte sich der Vorsitzende Dr. Werner Fischer (Linke) regelmäßige Informationen zum aktuellen Stand. Wolfgang Oehler bot an, alle zwei Monate auf den Sitzungen des Gremiums zu informieren.
Bürgerbeteiligung für die Mittelmole
Nach der Aktiv-Ausstellung ist ein separater Beteiligungsprozess für die Mittelmole geplant. Nach der Ankündigung des Oberbürgermeisters, alles auf Null zu setzen, wurde der Prozess im Frühjahr neu ausgeschrieben, erläutert Anja Epper, Sachgebietsleiterin Bauvorhaben und Stadtgestaltung im Amt für Stadtentwicklung, Stadtplanung und Wirtschaft.
Nach der verfahrenen Situation soll der neue Beteiligungsprozess „Vertrauen bei allen Beteiligten schaffen und die Erarbeitung einer konsensfähigen Planung ermöglichen“, zitiert Epper aus der Aufgabenstellung. Fünf Büros wurden angeschrieben, am 30. Juli soll der Vergabeausschuss den Zuschlag erteilen.
„Wir haben sehr deutlich gesagt, dass wir das bisher Erreichte, was das Beteiligungsverfahren sowie das Strukturkonzept angeht, natürlich nicht auf null setzen werden“, betont die Stadtplanerin, denn die bisherigen Ergebnisse haben eine Qualität.
Angesichts der Corona-Entwicklung sind für den Beteiligungsprozess Mittelmole neben Präsenzveranstaltungen verschiedene Onlineformate geplant, „immer wissend, dass online die Präsenz nicht ersetzt“, so Epper. Ende 2020 oder Anfang 2021 sollen „belastbare Ergebnisse“ vorliegen. Ziel ist es, einen Bebauungsplanentwurf auszulegen.