Geburtstag und Nachwuchs im Darwineum Rostock
Orang-Utan-Mädchen Surya feiert morgen ihren 1. Geburtstag im Darwineum Rostock, Nachwuchs gibt es auch bei den Brazzameerkatzen und den Galagos
27. Juni 2014
Morgen wird der kleine Star im Darwineum seinen ersten Geburtstag feiern. Die Geburt des Orang-Utan-Mädchens Surya war die größte Überraschung im letzten Jahr und der erste Menschenaffen-Nachwuchs im neuen Darwineum. Mittlerweile tollt das Orang-Utan-Baby schon recht munter und sicher allein im Darwineum umher, ist eigentlich ständig auf Achse und hält seine schon etwas ältere Mutter ordentlich auf Trab. Aber, es gibt noch mehr Grund zur Freude in der Tropenhalle. Erstmals gab es Nachwuchs bei den Brazzameerkatzen und den Galagos. Die am Sonnabend, dem 21. Juni, geborene Brazzameerkatze wurde von den Tierpflegern spontan auf Ghana getauft. An dem Tag fand das denkwürdige und kräftezehrende WM-Spiel Deutschland-Ghana statt.
Anlässlich des 1. Geburtstages von Surya wird es am Sonnabend, dem 28. Juni, von 11.00 bis 15.00 Uhr eine kleine Feier für die jüngsten Gratulanten vor dem Darwineum mit Spielmöglichkeiten geben. Zu sehen ist dann auch eine Fotomeile mit Bildern aus Suryas erstem Lebensjahr. Von ihren Tierpflegern bekommt Surya natürlich auch eine kleine Überraschung.
Kleine Affendame mit Dickkopf
„Surya hat sich sehr gut entwickelt. Manchmal haben wir den Eindruck, dass sie für ihr Alter schon sehr weit ist“, sagte die Kuratorin Antje Zimmermann. Surya hat ihren eigenen Kopf und lässt sich mittlerweile ungern etwas von ihrer Mutter „sagen“. Den größten Teil des Tages ist sie bereits auf eigenen Wegen unterwegs. Nur wenn sie müde ist, kehrt sie zur Mama zurück und will kuscheln. Surya ist das fünfte Kind von Sunda (37) und das dritte Kind mit Ejde (33).
Was die Ernährung betrifft, probiert die 1-Jährige inzwischen alles, was die Mutti auch frisst und was sie ergattern kann. Morgens und abends trinkt sie noch regelmäßig an Sundas Brust. Das Orang-Utan-Mädchen sucht aber auch immer mehr den Kontakt zum Vater Ejde. Manchmal darf sie schon ein wenig auf ihm herum klettern.
„Surya hört sogar schon auf ihren Namen“, so die Kuratorin, „und hat einen sehr guten Kontakt zu ihren Tierpflegern. Sie erkennt in einer Gruppe von Besuchern sofort ihre Betreuer und signalisiert dies gern einmal mit einer kleinen Extra-Show-Einlage.“ Die kleine Affendame wird mindestens noch die nächsten fünf Jahre in dieser kleinen Familien-Gruppe leben. In der zweiten Rostocker Orang-Utan-WG leben Sundas Sohn Sabas sowie die beiden aus England stammenden Mädchen Miri und Hsiao ning.
Ghana macht Tsavo eifersüchtig
Mit dem Jungtier leben jetzt sechs Brazzameerkatzen in friedlicher Gemeinschaft mit den Gorillas, davon zwei Männchen und drei Weibchen. Die Brazzameerkatze gehört zur Gattung der Meerkatzen. Ihr Erscheinungsbild ist sehr markant; das Fell graubraun, der Schwanz, die Arme und die Beine sind schwarz, wobei über den Oberschenkel ein weißer Streifen verläuft. Das Gesicht ist ebenfalls schwarz, die Mundpartie jedoch weiß. Sehr auffällig sind das orangefarbene Stirnband und der lange, weiße Bart. Diese Primatenart ist in den feuchten Regenwäldern Zentralafrikas beheimatet.
Scheu, nachtaktiv und sehr selten
Die scheuen Galagos, auch Buschbabys genannt, mit den großen kugelrunden Augen werden nur in vier deutschen und ca. 15 europäischen zoologischen Einrichtungen gehalten. Nachwuchs gibt es in Deutschland lediglich in Berlin und Rostock. Aktuell leben drei Tiere im Darwineum.
Die geschickten Springer bringen es mit Beinen, die länger als die Arme sind, auf Weiten von bis zu fünf Metern. Zum Balancieren dient dabei der buschige Schwanz, dessen Länge den Körper weit überragt. Galagos besitzen dank großer Ohrmuscheln ein ausgezeichnetes Gehör sowie auf Nachtsicht spezialisierte Augen. Beheimatet sind die kleinen Baumbewohner in afrikanischen Trockenwäldern, Baumsavannen und Buschsteppen südlich der Sahara.
Weitere Primatenarten im Darwineum sind die Zwergseidenäffchen und die Kattas, die schon des Öfteren für Nachwuchs gesorgt haben. Bei den kleinsten Affen der Welt sind zuletzt am 1. Dezember 2013 Zwillinge geboren worden. Bei den quirligen Kattas mit dem prägnanten Ringelschwanz gab es ebenfalls Zwillinge am 8. April dieses Jahres, nachdem zwei Tage zuvor ein einzelnes Jungtier zur Welt kam.
Quelle: Zoo Rostock, Fotos: Kerstin Genilke (Brazzameerkatzen-Nachwuchs), Manuel Kiep (Galago-Nachwuchs)