Warnowbrücke in Rostock weitere zehn Mio. Euro teurer
Die Kosten für die geplante Warnowbrücke in Rostock, die den Stadthafen mit Gehlsdorf verbinden soll, steigen auf rund 63 Mio. Euro an. 2028 könnte das Bauwerk fertig werden.
2. Dezember 2024, von Olaf
Die geplante Fuß- und Radwegebrücke vom Stadthafen Rostock zum Gehlsdorfer Ufer wird deutlich teurer als geplant. Die veranschlagten Gesamtkosten steigen um weitere zehn auf insgesamt knapp 63 Mio. Euro. Dies geht aus der „Berichterstattung zu den Projektvorhaben des Rostocker Ovals“ hervor, die die Verwaltung der Bürgerschaft zu ihrer Sitzung am 4. Dezember vorgelegt hat.
Eigentlich sollte die neue Fuß- und Radwegebrücke über die Warnow in Rostock bis Ende 2024 fertig sein. Bislang gibt es jedoch nicht mal einen Planfeststellungsbeschluss. Dieser soll nach aktuellem Stand im 3. Quartal 2025 vorliegen. Läuft alles glatt, könnte das Bauwerk 2028 fertiggestellt werden. Mit den Verzögerungen bei der Planung sind auch die Kosten für die Warnowquerung gestiegen.
Kostensteigerung um gut 70 Prozent
Ursprünglich wurden für die Brücke 36,9 Millionen Euro veranschlagt. Ende 2021 wurde mit 44,7 Millionen Euro kalkuliert. Das Bundesministerium für Digitales und Verkehr hatte auf Basis dieser Summe eine Förderung in Höhe von rund 36 Millionen Euro (bis zu 80 Prozent der förderfähigen Gesamtausgaben) zugesagt.
Lt. Haushaltsbestätigung vom 1. Januar 2024 lag das Budget bei 53,1 Millionen Euro, nach der aktuellen Kostenschätzung sind es jetzt exakt 62.848.820 Euro.
Begründet wird die Kostensteigerung mit der Entwicklung der Baupreisindizes in den vergangenen Jahren, dem notwendigen zusätzlichen Gründungsaufwand infolge des schlechten Baugrundes („Moorbrücken“) sowie den Auswirkungen der veränderten Anpralllasten. Das Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Ostsee hatte Einwände gegen den Bau, da die Statik der Brückenpfeiler für den Aufprall eines größeren Schiffes nicht ausreichend bemessen worden sei.
Finanzierung durch freiwerdende Mittel im Stadthafen
Gibt es vom Bund keine zusätzliche Förderung der Mehrkosten, muss die Stadt für die neue Warnowquerung knapp zehn Mio. Euro mehr an Eigenmitteln aufbringen. Finanziert werden soll dies durch freie Mittel der Teilprojekte Christinenhafen Ost und Dünenlandschaft im Stadthafen. Das Budget ist hier von 61,4 auf 50,7 Mio. Euro geschrumpft – nicht etwa, weil die Umgestaltung des Stadthafens günstiger wird, sondern weil sich diese Projekte noch stärker verzögern und das Geld erstmal in die Brücke und das Warnowquartier fließen sollen – auch hier haben sich die Kosten um gut vier auf insgesamt knapp 57 Mio. Euro erhöht.
Bildrechte: Planer: IL und sbp; 3D-Visualisierung: ing.nitschke@online.de