Großbrand in Lagerhalle von Gewerbeabfallsortieranlage
Hohen Sachschaden forderte ein Brand in einer Lager- und Sortierhalle einer Recyclingfirma in Rostock-Hinrichsdorf – die Löscharbeiten werden voraussichtlich noch den gesamten Mittwoch andauern
24. Juli 2018, von Olaf
Durch einen Großbrand in einer Lager- und Sortierhalle in der Gewerbeabfallsortieranlage der Veolia Umweltservice Nord GmbH in Neu Hinrichsdorf kam es am Dienstagabend gegen 19:30 Uhr zu einer Rauchwolke, die über Teile von Rostock zog. Anwohner wurden gebeten, Türen und Fenster zu schließen und sich nicht im Freien aufzuhalten.
Die Feuerwehr ist mit einem Großaufgebot im Einsatz, die Löscharbeiten werden voraussichtlich noch den gesamten Mittwoch über andauern. Zur Sicherstellung der Wasserversorgung muss die Hinrichsdorfer Straße (L22) im Bereich des Brandortes weiterhin voll gesperrt werden.
Personen wurden durch das Feuer nicht verletzt, es entstand jedoch erheblicher Sachschaden, dessen genaue Höhe erst nach Beendigung der Löscharbeiten ermittelt werden kann.
Nach ersten Erkenntnissen kam es während des Häckselns von Restmüll zur thermischen Erhitzung des zerkleinerten Mülls, der dem Zerkleinerungsprozess erneut zugeführt werden sollte. Hierbei kam es zum Ausbruch eines offenen Feuers. Die Flammen erfassten schnell den restlichen Müll und griffen dann auf die Anlagen und das Gebäude über. Die Kriminalpolizei hat die Ermittlungen zur Brandursache aufgenommen.
Bereits Ende Mai gab es einen Brand auf der Abfallsortieranlage, bei dem ca. 1.000 Kubikmeter auf dem Firmengelände gelagerter Müll in Brand geraten waren. Im Zuge der Löscharbeiten musste damals eine Lagerhalle kontrolliert abgebrannt werden.
Nach weiteren Feuern in einer Recyclinganlage in Parkentin sowie auf einem Schrottplatz im Gewerbegebiet Rostock-Schmarl ist dies innerhalb kurzer Zeit bereits der vierte Großbrand in einem Recyclingbetrieb der Region.
Pressemitteilung, Hanse- und Universitätsstadt Rostock, Pressestelle (25.07. 11:18 Uhr):
Der Brand in der Rostocker Recycling-Anlage in Hinrichsdorf ist größtenteils gelöscht. Zwei Messwagen des Rostocker Brandschutz- und Rettungsamtes haben in der Nacht und am frühen Morgen weiträumig mehrfach die Luft geprüft und dabei keine giftigen Konzentrationen festgestellt, teilt das Rostocker Brandschutz- und Rettungsamt mit.
Lediglich Geruchsbelästigungen durch den Rauch können heute noch auftreten, da noch zwei kleine Brandherde in zwei Abfallhaufen abbrennen.
Insgesamt waren in der Nacht über 100 Feuerwehrleute der Rostocker Berufs- und Freiwilligen Feuerwehr, der Freiwilligen Feuerwehren Nienhagen, Bentwisch und Helfer des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) im Wechsel eingesetzt. In Spitzenzeiten bekämpften rund 65 Feuerwehrleute die Lage vor Ort. Etwa 20 Fahrzeuge, darunter Löschfahrzeuge, Drehleitern und ein Großtanklöschfahrzeug mit einem 8.000 Liter Wassertank wurden vor Ort eingesetzt.
„Bei den hohen Außentemperaturen war die Löschaktion besonders anstrengend und gefährlich. Ich danke allen Einsatzkräften für dieses gemeinsame Engagement“, unterstreicht Senator Holger Matthäus, der vor Ort zu den Einsatzkräften geeilt war. „Ich werde alle Brände intensiv mit den Betreibern und Behörden auswerten, um zukünftig Vermeidungs- und Bekämpfungsstrategien zu optimieren. Aktuell sind wir im Gespräch mit den Betreibern der Anlage und auf der Suche nach Alternativen für die Anlieferung und Entsorgung aus den gelben Tonnen sowie des Sperrmülls“, so der Senator.
Die Brandursache wird derzeit von der Rostocker Polizei und dem Betreiber der Anlage ermittelt.
Zur Überwachung der Situation vor Ort sind aktuell noch zehn Feuerwehr-Einsatzkräfte in Einsatz.