Grundsteinlegung für Universitätsgebäude in der Südstadt
Der Uni-Campus in der Albert-Einstein-Straße wächst immer weiter
18. August 2011, von Eva
Eine der Profillinien der Universität Rostock ist das interdisziplinäre, also Fakultäten-übergreifende Thema „Leben, Licht und Materie“ (LL&M). Seit 2007 besteht dieser Schwerpunkt, der die Forschungen der Natur- und Ingenieurwissenschaften und die der Medizin verbinden soll. Um die Wissenschaftler und Studenten, die sich mit diesem Thema beschäftigen auch räumlich zusammenzubringen wird bis Ende 2013 auf dem Südstadt-Campus ein eigenes LL&M-Gebäude gebaut. Erst letzte Woche wurde hier der Neubau für das Institut für Informatik und das IT- und Medienzentrum in Betrieb genommenen, der am Montag als „Konrad-Zuse-Haus“ offiziell eingeweiht wird. Doch das LL&M-Gebäude ist nicht das einzige Bauprojekt, das hier entsteht.
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Zwischen Studentenwohnheimen und der Mensa werden in Zukunft zwei neue Universitätsgebäude stehen, die durch eine Glasbrücke miteinander verbunden sein werden. Denn auch das Institut für Physik, das bislang am Universitätsplatz beheimatet ist, erhält neue, modernere Lehr- und Forschungsräume. Nicht nur Institutsdirektor Stefan Lochbrunner freut sich, dass in Zukunft alles unter einem Dach stattfinden kann. „Bisher waren die Lehrveranstaltungen über die ganze Stadt verstreut, das wird sich nun endlich ändern“, so Lochbrunner.
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Außerdem bietet das neue Gebäude ausreichend Platz für moderne und anspruchsvolle Experimente. Neben anwendungsorientierter Forschung, die schnell neue Arbeitsplätze im Land schaffen kann, soll dort aber auch Grundlagenforschung betrieben werden. „Das sind die Anwendungen von übermorgen, die längerfristig gesehen auch großen Fortschritt bringen“, erklärte der Institutsdirektor bei der heutigen Grundsteinlegung. Auch Karl-Heinz Meiwes-Broer, Leiter des Departments für „Leben, Licht und Materie“, stellte fest, dass die beiden Gebäude die Attraktivität des Wissenschaftsstandorts Rostock bereits jetzt schon steigern. Allerdings seien die unzureichend ausgebauten Fahrradwege ein großer Kritikpunkt am Südstadt-Campus, wie er am Rande anmerkte.
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Der Spatenstich im Dezember wurde durch starken Bodenfrost erschwert. Und auch heute hat das Wetter der letzten Woche seine Spuren in der Baugrube hinterlassen. Die Grundsteinlegung musste daher am Rande der Baustelle vorgenommen werden, „da wir ja alle trockene Füße behalten wollen“, wie der Geschäftsführer des BBL-MV, Heinz-Gerd Hufen, meinte. Die starken Regenfälle haben die Arbeit an den Gebäuden ungemein erschwert und die Grube regelmäßig in einen „Groß-Swimmingpool“ verwandelt. Auch wenn das Wetter einige Probleme verursachte, die die Bauarbeiten weiter verzögern könnten, soll der Fertigstellungstermin so gut wie möglich eingehalten werden.
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In die beiden Grundsteine legten Universitätsrektor Wolfgang Schareck, Heinz-Gerd Hufen und Bauminister Volker Schlotmann zwei Kartuschen. Darin enthalten sind eine Tageszeitung, Informationsmaterial zu den Gebäuden, eine unterschriebene Urkunde und Euro-Münzen. Sie sollen, genauso wie die Bauwerke, mehrere Jahrzehnte überdauern. Insgesamt 52 Millionen Euro kosten die Gebäude, die bald Labor-, Unterrichts- und Büroräume für zwei Forschungsbereiche enthalten werden. Vor allem in die Erkenntnisse der LL&M-Wissenschaft steckt die Universität viel Hoffnung. Wie Woldemar Venohr herausstellte, sei der Unicampus Südstadt bereits jetzt schon ein „Leuchtturm für die Wissenschaftslandschaft in Mecklenburg-Vorpommern.“
Der Grundstein oder besser gesagt die beiden Grundsteine für die Erweiterung des Südstadt-Campus sind nun also gelegt. In gut zwei Jahren werden die Studenten des Instituts für Physik in einem der drei Hörsäle sitzen, in den modernen Labors arbeiten oder eine kurze Verschnaufpause im grünen Innenhof machen. Und dort, wo jetzt noch ein „Swimming-Pool“ ist, werden bald vielleicht bahnbrechende Erfindungen entstehen.