Mecklenburger Allee bis Elmenhorst freigegeben

Heute Nachmittag erfolgte die offizielle Verkehrsfreigabe für die Verlängerung der Mecklenburger Allee von Rostock-Lichtenhagen nach Elmenhorst.

10. Juli 2023, von
Blick auf die verlängerte Mecklenburger Allee, die Elmenhorst mit Rostock-Lichtenhagen verbindet
Blick auf die verlängerte Mecklenburger Allee, die Elmenhorst mit Rostock-Lichtenhagen verbindet

An diese Straßenverbindung hatten viele Rostocker nicht mehr geglaubt: Jahrelang hörte die Mecklenburger Allee im Nirgendwo von Lichtenhagen auf, im Wohngebiet „Auf dem Kalverradd“ endete sie in einer Sackgasse. Jetzt wurde die Straßenlücke endlich geschlossen.

2021 begannen Stadt und Land gemeinsam mit der Verlängerung der Mecklenburger Allee bis zum benachbarten Elmenhorst (Landkreis Rostock), wo sie auf die noch im Bau befindliche Ortsumgehung trifft und die Landesstraße L12 von Wismar nach Warnemünde anbindet. Heute erfolgte die offizielle Verkehrsfreigabe des rund 1,3 Kilometer langen Straßenneubaus. Anwohner sollen durch die neue Strecke vom hohen Verkehrsaufkommen entlastet und die Bedingungen für Radfahrer verbessert werden.

Entlastung für Anwohner, Verbesserung für Radfahrer

Stefan Anker (Leiter Straßenbauamt Schwerin, v.l.), Wirtschafts- und Verkehrsminister Reinhard Meyer, Dr. Ute Fischer-Gäde (Senatorin für Infrastruktur, Umwelt und Bau), Katy Hoffmeister (Mitglied des Landtags, CDU) und Uwe Barten (Bürgermeister von Elmenhorst/Lichtenhagen) bei der Verkehrsfreigabe der Mecklenburger Allee von Rostock-Lichtenhagen nach Elmenhorst
Stefan Anker (Leiter Straßenbauamt Schwerin, v.l.), Wirtschafts- und Verkehrsminister Reinhard Meyer, Dr. Ute Fischer-Gäde (Senatorin für Infrastruktur, Umwelt und Bau), Katy Hoffmeister (Mitglied des Landtags, CDU) und Uwe Barten (Bürgermeister von Elmenhorst/Lichtenhagen) bei der Verkehrsfreigabe der Mecklenburger Allee von Rostock-Lichtenhagen nach Elmenhorst

„Trotz mancher Probleme, die wir mit einigen Grundstückseigentümern hatten, ist es für die Gemeinde ganz wichtig, dass wir hier vorankommen“, freut sich Wirtschafts- und Verkehrsminister Reinhard Meyer (SPD) über die neue Verbindung zwischen Rostock und Elmenhorst.

„Wir erhoffen uns von der Anbindung, dass auch das Dorf Lichtenhagen entlastet wird“, betont Uwe Barten (parteilos), Bürgermeister der Gemeinde Elmenhorst/Lichtenhagen. Bis zu 13.400 Fahrzeuge wurden dort innerhalb von 24 Stunden auf der schmalen Kreisstraße gezählt, so Barten. Von Rostock aus war es bislang die Hauptroute nach Elmenhorst, ins Ostseebad Nienhagen, aber auch nach Diedrichshagen. Besonders für Fußgänger und Radfahrer geht es im Dorf Lichtenhagen eng zu: Zwischen Friedhofsmauer und dicht an der Straße stehenden Häusern bleibt für sie kaum Platz neben der Fahrbahn.

Rostocks Senatorin für Infrastruktur, Umwelt und Bau Dr. Ute Fischer-Gäde (Grüne) hofft auf eine Entlastung von Warnemünde und freut sich über eine gute Lösung, die „neben dem Pkw-Verkehr auch den Radverkehr und die Fußgänger“ berücksichtigt. Der Elmenhorster Weg ist künftig Fußgängern, Radfahrern und Anliegern vorbehalten. Anwohner hatten in der Vergangenheit mehrmals gegen die hohe Verkehrsbelastung der als Abkürzung beliebten Straße protestiert. Die letzten 750 Meter bis Elmenhorst sind jetzt ein reiner Fuß- und Radweg.

Die Fahrradstraße nach Warnemünde dürfte ebenfalls nicht mehr so oft als illegale Abkürzung vom Kfz-Verkehr genutzt werden. Eine Abpollerung des Weges wurde 2020 vom Ortsbeirat Warnemünde abgelehnt, solange die Mecklenburger Allee nicht fertiggestellt wird.

Mecklenburger Allee zwischen Elmenhorst und Rostock-Lichtenhagen für den Verkehr freigegeben
Mecklenburger Allee zwischen Elmenhorst und Rostock-Lichtenhagen für den Verkehr freigegeben

Anbindung an die Stadtautobahn noch offen

Während die westliche Anbindung an Elmenhorst fertiggestellt wurde, fehlt am östlichen Ende der Mecklenburger Allee ein kleiner, aber wichtiger Straßenabschnitt: die Anbindung an die Stadtautobahn (B103). Aktuell muss sich der Verkehr in Lichtenhagen noch durch die Güstrower und Parchimer Straße schlängeln.

Der Korridor für den etwa 350 Meter langen Straßenabschnitt nördlich des Sonnenblumenhauses wurde seit DDR-Zeiten freigehalten. Ein in der Vergangenheit geplantes Brückenbauwerk, das auch Groß Klein anbindet, wird es zwar nicht geben, eine Ampelkreuzung von Mecklenburger Allee und Stadtautobahn ist jedoch weiterhin geplant. Der Förderantrag beim Land ist gestellt, es wird auf die Entscheidung gewartet, um mit den Planungen beginnen zu können. Problematisch dürfte vor allem der Lärmschutz fürs Hochhaus werden – die Anforderungen haben sich in den letzten Jahrzehnten erhöht.

Auch ein Fußgängerüberweg oder eine Fußgängerampel fehlt im Wohngebiet „Auf dem Kalverradd“ bislang noch.

RSAG plant Verlängerung der Buslinie 37

Nutzer des öffentlichen Personennahverkehrs sollen von der neuen Straße ebenfalls profitieren. Die Rostocker Straßenbahn AG (RSAG) plant die Buslinie 37 vom S-Bahnhof Warnemünde Werft über Diedrichshagen bis nach Lichtenhagen zu verlängern, um so einen schnellen Anschluss ans Straßenbahnnetz zu schaffen.

Wann genau die neuen Elektrobusse bis nach Lichtenhagen fahren, steht noch nicht offiziell fest. Aus „Gesprächen mit der RSAG“ nennt Bürgermeister Uwe Barten den August und verrät auch, dass eine neue Haltestelle in Elmenhorst geplant ist.

Teil der Ortsumgehung Elmenhorst

Die Verlängerung der Mecklenburger Allee ist Teil des Neubauvorhabens Ortsumgehung Elmenhorst. Dieses umfasst einen etwa 4,7 Kilometer langen Straßenneubau, drei Ingenieurbauwerke (ein Brückenbauwerk und zwei Fledermauswände), zwei Regenrückhaltebecken sowie drei Kreisverkehre zum Anschluss an das bestehende Straßennetz. Läuft alles nach Plan, soll die Ortsumgehung Elmenhorst bis Ende 2024 fertiggestellt werden.

In die Verlängerung der Mecklenburger Allee und den ersten Teil der Ortsumgehung wurden fast 1,7 Millionen Euro investiert. Die Hansestadt Rostock und das Land Mecklenburg-Vorpommern haben sich die Kosten etwa hälftig geteilt, wobei der städtische Anteil vom Land mit weiteren 600.000 Euro aus Mitteln der Kommunalen Straßenbauförderrichtlinie gefördert wurde. Die Kosten für die gesamte Ortsumgehung werden sich nach aktuellem Stand auf 17,2 Mio. Euro belaufen.

Video von der Verlängerung der Mecklenburger Allee bis Elmenhorst:

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