Sturmflutwarnung für Sonntagmorgen
Am Sonntagmorgen werden an der Ostseeküste Wasserstände zwischen 1,00 und 1,30 Meter über dem mittleren Wasserstand erwartet
28. März 2020, von Olaf
Hier findet ihr unseren kurzen Bericht mit Video von der leichten Sturmflut heute Vormittag in Warnemünde.
Das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) hat für Sonntagfrüh eine Sturmflutwarnung für Rostock herausgegeben. An der gesamten deutschen Ostseeküste werden Wasserstände zwischen 1,00 und 1,30 Meter über dem mittleren Wasserstand erwartet. An exponierten Lagen sind kurzzeitige Wasserstandsspitzen von bis zu 1,40 Metern möglich, warnt das BSH.
Die Höchstwerte werden etwa gegen 9 Uhr erwartet, ab dem frühen Nachmittag sollen die Wasserstände wieder auf Werte von weniger als einem Meter über dem mittleren Wasserstand sinken.
In der zweiten Nachthälfte soll der Wind von Nordwest auf Nordost drehen, an der Küste sind in den Morgenstunden lokal schwere Sturmböen möglich. Bei Temperaturen um 3 Grad Celsius kann es zu Schnee oder Schneeregen kommen.
Schiffe und Boote sollten gesichert, tiefer liegende Parkplätze in Wassernähe nicht genutzt werden.
Für die neue Sturmflutschutzwand am Südende des Alten Stroms in Warnemünde wird es die erste kleine Bewährungsprobe. Sie wurde Anfang Januar in Betrieb genommen und schützt das Seebad vor Hochwassern bis zu 2,50 Meter über Normalmittelwasser (NMW). Seit einem Monat ist auch die ins neue Sturmflutschutzbauwerk integrierte Promenade freigegeben. Dort könnte es am Sonntagmorgen nasse Füße geben.
Die erste Sturmflut dieses Jahres gab es in der Nacht vom 4. auf den 5. Februar. In Rostock wurden 1,12 Meter über NMW gemessen, in Warnemünde lag der maximale Pegel bei 99 Zentimetern über normal. Die letzte schwere Sturmflut wurde in der Hansestadt Rostock am 2. Januar 2019 registriert. Nach Sturmtief Zeetje kam es durch das Hochwasser in Rostock zu Verkehrsbehinderungen und vollgelaufenen Kellern. Im Warnemünde wurden Pegelstände von 1,67 Meter über NMW gemessen. Strand sowie Westmole standen unter Wasser und lockten zahlreiche Schaulustige an. Der höchste bekannte Pegel wurde am 13. November 1872 in Warnemünde gemessen – damals stieg das Wasser auf 2,71 Meter über NMW.
Von einer Sturmflut spricht man an der Ostseeküste ab einem Wasserstand von einem Meter über dem Normalmittelwasser. Eigentlich ist es eher ein Sturmhochwasser, da die Gezeiten an der Ostsee kaum eine Rolle spielen und es daher weder Ebbe noch Flut gibt. Der Begriff Sturmflut hat sich jedoch auch an der Ostsee durchgesetzt.
Wasserstände und Sturmflutkategorien an der Ostsee:
- leichte Sturmflut ab 1,00 Meter über NMW
- mittlere Sturmflut ab 1,25 Meter über NMW
- schwere Sturmflut ab 1,50 Meter über NMW
- sehr schwere Sturmflut ab 2,00 Meter über NMW