Rostocker Kulturpreis 2011 geht an die medienwerkstatt
Feierliche Preisverleihung im Festsaal des Rathauses
1. Juli 2011, von AndreEigentlich dürften wir Rostocker in diesem Jahr gar nicht mehr aus dem Feiern rauskommen. Neben den klassischen Großveranstaltungen wie Weihnachtsmarkt, Warnemünder Woche und Hanse Sail gibt es vor allem in kultureller Hinsicht einige wichtige Jubiläen. So wird das Konservatorium 70 Jahre alt, der M.A.U. Club feiert seinen 15. Geburtstag und auch die Behinderten Alternative Freizeit gibt es schon 20 Jahre. Doppelt Grund zur Freude, kann die medienwerkstatt haben, denn für die Verdienste in den letzten 20 Jahren wurde die Organisation heute mit dem Kulturpreis der Hansestadt Rostock ausgezeichnet.

Der mit 3.500 Euro dotierte Preis wird alle zwei Jahre vergeben. Gewürdigt werden dabei besondere Leistungen, die das Geistes- und Kulturleben der Stadt wesentlich bereichert haben. Ehemalige Preisträger sind unter anderem Jazzmusiker Andreas Pasternack und der Plattdeutschverein „Klönsnack – Rostocker 7.“ Aus verschiedenen Vorschlägen wählt dann in der letzten Instanz der Bürgermeister den Preisträger aus.
Roland Methling war natürlich auch selbst bei der Verleihung anwesend und stellte in seiner Begrüßung noch einmal klar, dass es bis spätestens 2018 einen Theaterneubau geben soll. Auch sicherte er seine Unterstützung für das Projekt „Frieda 23“ zu. Das Haus soll in den nächsten Jahren zu einem neuen Kulturzentrum der Stadt werden, in dem das Radio Lohro, die Kunstschule Rostock, das Lichtspieltheater Wundervoll und auch die medienwerkstatt ein neues Zuhause finden.

Musikalisch begleitet wurde die Preisverleihung von den Plastic Wings. Auch hier präsentiert sich die kulturelle Verflechtung. Ein Mitglied der medienwerkstatt hatte die Idee, ein Theaterstück über seine Lieblingsband, die Beatles, zu schreiben. Daraus entstand in Zusammenarbeit mit der HMT und dem Volkstheater das Stück „Lange Straße –Abbey Road.“ Und da natürlich die Pilzköpfe nicht selbst die Hauptrollen übernehmen konnten, wurde die Band Plastic Wings gegründet.

Kultursenatorin Liane Melzer betonte in ihrer Laudatio die vielfältigen Aspekte der Arbeit der medienwerkstatt. Die im Institut für Neue Medien angesiedelte Organisation zeichnet sich durch eine sehr praxisnahe Medienausbildung von Kindern und Jugendlichen aus, in der den Teilnehmern eine gute Medienkompetenz vermittelt wird. Neben vielen weiteren Projekten ist wohl das FiSH, das Festival im Stadthafen, das größte Aushängeschild. Seit 2004 bringen die Organisatoren einmal im Jahr „ein Stück Hollywood nach Rostock.“

Geschäftsführer und Projektleiter Klaus Blaudzun zeigte sich im Anschluss an die Preisvergabe sehr glücklich. „Dieser Preis ist besonders wichtig für uns. Wir sehen, dass das was wir tun, wichtig für unsere Heimatstadt ist.“ Er sieht den Preis als „Anstiftung zur fortgesetzten Unruhestiftung.“ Die medienwerkstatt will auch weiterhin zielgerichtet, aber auch kontrovers und provokant die Stimme im Stadtleben erheben. Im Laufe der Jahre haben sich viele Menschen an dem Projekt beteiligt, sodass es beim Gruppenfoto mit allen anwesenden Beteiligten sehr voll auf der Bühne wurde.

Auch Henrike Hübner, Festivalleiterin des FiSH, freute sich über die Würdigung von offizieller Seite. „Als ich von dem Preis erfahren habe, war ich gerührt und habe mich wirklich sehr doll gefreut.“ Neben einem ständig wachsenden Festival steht vor allem die „Frieda 23“ im Zentrum der Arbeit. „Wir wollen einen gemeinsamen Freiraum für Kultur und Medien errichten.“ In dieses Projekt sollen auch die 3.500 Euro Preisgeld hauptsächlich fließen.
Der Kulturpreis 2011 geht somit nicht nur an eine Einrichtung, sondern vor allem an unzählige Helfer und Mitarbeiter, die in den letzten 20 Jahren unermüdlich gearbeitet haben. Glückwunsch dazu auch von uns!